Heute schon gegift? GIF und Illustration

Bewegendes Duo: GIF und Illustration

Totgesagte leben länger. Das Graphics interchange format  – kurz GIF – gehört zu dieser Spezies. Ursprünglich vom Onlinedienst CompuServe entwickelt, enthält das Bildformat eine Farbtabelle mit maximal 256 Farben. Das Format erlaubt die verlustfreie Kompression von Bildern im Web. Interessant für uns Illustratoren ist die Möglichkeit, mehrere Einzelbilder in einem GIF zu einer Animation aneinanderzureihen. In Zeiten von Animationen mit html5 sollte man meinen, das Pixelformat stirbt aus. Aber facebook, instagram, snapchat & Co haben ihm wieder neues Leben eingehaucht. Da Bewegtbild in der Illustration eine immer größere Rolle spielt, beschäftige ich mich jetzt auch wieder mit diesem Format. Dabei kann man seinen Illustrationen durchaus neue Bedeutungsebenen geben. Ein gutes Beispiel ist meine Karikatur von David Bowie: Er wurde bei mir von seiner Kunstfigur Aladdinsane zum Blackstar. Außerdem bietet das Bildformat die Möglichkeit, den Entwicklungsprozess einer Illustration zu zeigen: von der ersten Tuschezeichnung über die Farben bis zum fertigen mit Strukturen versehenen Bild.

Auch meine Karikaturen von Jim Morrison, Frontmann der Doors und dem Bassisten und Leadsänger Lemmy Kilmister von Motörhead (bitte etwas warten beim Betrachten!) sind so entstanden. Dabei erzählen diese Bilder kleine, persönliche Geschichten, die in einer Szene nicht möglich wären. Die Kunst liegt dabei für mich in der Einfachheit der Animation. Es geht dabei immer um Veränderung. Veränderung ist auch das Gebot der digitalen Stunde für Illustratoren: den eigenen Stil in die bewegte digitale Welt übertragen und weitere Möglichkeiten und Bedeutungsebenen von Illustration eröffnen.

Viele Illustratoren arbeiten sehr fantasievoll mit dem GIF-Format: Helen Green, Christoph Niemann, um nur zwei zu nennen. Interessant sind auch die tumblr-Sammlung und giphy.

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